Montag, 10. September 2012

Oh, the times are changing, my dear...

Nur zu gern fallen wir dem Glauben anheim, alles bliebe so wie es ist und es sei am Besten so, wie es einmal war. Faszinierend daran ist, dass exakt dieser Moment die "gute, alte Zeit" von morgen ist - und wir merken nicht, wie uns der melancholische Selbstbetrug ironiegetränkt durch den Verstand schießt.

Es ist noch nicht zu lange her, da war das hier und jetzt diese jämmerliche Chimäre einer Existenz, der Schatten eines Lebens, die Kopie einer Kopie. Und das waren gute Zeiten?

Und doch, ehe wir uns versehen ändert sich alles, eine Entscheidung, eine Fügung, ein Schicksalsschlag, das Leben auf dem Kopf und alles ist verworren. Keine Zeit, um zu überlegen, funktionieren ist wichtiger - ein paar Tage danach bist du ein anderer Mensch. Im Inneren zwar gleich, hast du es doch geschafft, deine Ansichten auf den Kopf zu stellen - es fühlt sich im hier und jetzt auch gleich an. Aber im Dialog mit alten Freunden merkst du, wie sehr ihr euch auseinandergelebt habt, wie sehr eure Lebenskonzepte divergieren.

Aber Zeiten ändern sich - und mit ihr alles, was war und ist. Auch Freunde, auch Vertrautes - un das ist gut so, macht es doch Platz für Neues. Der beste Tag wird immer gestern sein - du musst dir nur bewusst machen, dass du das morgen genau so sagen wirst. Der beste Tag ist also eigentlich heute - warum genau sitzt du also gelangweilt vor deinem Computer und liest drittklassige Blogs?




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